China schlägt „globalen Konsens“ zur KI-Regulierung vor

Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang rief am Samstag die internationale Gemeinschaft dazu auf, einen globalen Konsens über die Steuerung künstlicher Intelligenz (KI) zu erzielen, und betonte dabei die Sicherheitsrisiken im erbitterten Technologiewettlauf zwischen Peking und Washington.
In seiner Eröffnungsrede auf der World Artificial Intelligence Conference (WAIC) in Shanghai sagte Li, es sei notwendig, „ein Gleichgewicht zwischen Entwicklung und Sicherheit zu finden, was dringend einen größeren Konsens der gesamten Gesellschaft erfordert.“
Li kündigte außerdem die Gründung eines von China geführten Gremiums an, das die globale Zusammenarbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz und der Open-Source-Entwicklung fördern soll. Ziel sei es zu verhindern, dass künstliche Intelligenz „zum Privileg einiger weniger Länder und Unternehmen“ werde.
Technologische Rivalität zwischen den USA und ChinaDie dreitägige WAIC-Veranstaltung findet vor dem Hintergrund eines sich verschärfenden Wettbewerbs zwischen den USA und China im Bereich der fortschrittlichen KI-Technologie statt.
Nur wenige Tage zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine Rücknahme der KI-Vorschriften angekündigt, um die US-Dominanz in diesem Bereich aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig beschränkte Washington unter Berufung auf nationale Sicherheitsbedenken weiterhin den Export hochmoderner Chips nach China.
Diese Einschränkungen zwingen chinesische Unternehmen dazu, nach Alternativen zu suchen. Das Startup DeepSeek stellte im Januar ein KI-Modell vor, das in der Leistung mit führenden amerikanischen Systemen mithalten konnte, obwohl es auf weniger fortschrittlichen Chips lief.
Li kritisierte, ohne die USA beim Namen zu nennen, die monopolistische Kontrolle und forderte einen offenen Zugang zu KI-Technologien. Er warnte vor einer unzureichenden Versorgung mit KI-Chips und Beschränkungen beim Austausch von Talenten.
„Nur wenn wir Offenheit, Austausch und Gleichberechtigung beim Zugang zu Informationen fördern, können mehr Länder und Gruppen von KI profitieren“, sagte er.
„KI als Test für Kooperation“Bei der Eröffnungszeremonie des WAIC sagte UN-Generalsekretär António Guterres in einer Videobotschaft, die KI-Regulierung werde „ein Lackmustest für die internationale Zusammenarbeit“ sein.
Mehr als 800 Unternehmen nehmen an der diesjährigen WAIC teil und präsentieren mehr als 3.000 technologische Innovationen.
Während chinesische Unternehmen wie Huawei und Alibaba die Hauptakteure sind, sind auch internationale Unternehmen vertreten, darunter die US-Unternehmen Tesla, Alphabet und Amazon.
(AFP, Reuters)
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